Tiergeschichten


     Susi Menzel


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Ihre Susi Menzel - Künstlerin, Autorin und Fotografin


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Tiergeschichten

Im laufe der Jahre sind einige Tiergeschichten zusammengekommen. Vogel und Biene, Schildkröte und Marienkäfer, Regenwurm und Katze, Seestern und Hund erzählen von sich, aber auch der Osterhase kommt zu Wort. Die Geschichten sind mit Fotos oder Zeichnungen illustriert.

Ich wünsche ganz viel Spaß beim Stöbern!


Unterm Baum - oder: Kater Zwerg und die Maus im Haus   

Sally und Charlie - Ein Reh und ein Igel   

Frau Blaumeise am Futterhäuschen   

Frau Kohlmeise und der trockene Sommer   

Katze Nina hilft beim Plätzchen backen
Leseprobe aus dem Katzenroman "Von wegen faul auf dem Sofa liegen"
   

Katze Nina trifft auf Kater Oskar
Leseprobe aus dem Katzenroman "Von wegen faul auf dem Sofa liegen"
   

Seestern Henry auf Reisen   

Geschichten von der Honigbiene Lisa   

Hilferuf einer Bienenkönigin   

Frau Spatz und der Nestbau   

Der Spatz und der Müller - Ein Mühlenmärchen   

Lucky, der Coronahund
Leseprobe aus dem Buch "Als die Welt den Atem anhielt"
   

Schildkröte Yolanthe

Du armes Schwein   

Der Gartenzaun und die Häsin - Ein Gedicht   

Der Osterhase in Not   

Marienkäfer Tinchen und ihr Wintererlebnis   

Zwei Geschichten über die Regenwürmer Oli und Leonie   

Eisbär Peter - Ein Gedicht   

Katzengeschichten:   
Tiger und Oskar   
Tiger und Püppi   

Die Katzendynastie - Vom Leben und Sterben meiner Katzen   


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Wie bin ich dazu gekommen, Tiergeschichten zu schreiben?

Tiergeschichten sind von Klein auf eine Leidenschaft von mir.
Es ist mir ein Bedürfnis, Menschen, Groß und Klein, das Leben von Tieren näher zu bringen. Und so bemühe ich mich immer, dass die Abenteuer, die in meiner Fantasie entstehen, auch das Leben der tierischen Hauptdarsteller in der Realität mit berücksichtigt. Natürlich gibt es auch immer wieder Erlebnisse, die ich tatsächlich so mit Tieren erlebt habe. Wie beispielsweise das Erlebnis, als mich abends bei einem Rundgang im Garten im Dunkeln, plötzliche eine junge Waldohreule für einen Baum hielt und auf mir landen wollte. Die Mutter kam hinterher, um ihr Kind zu retten und schubste es kurz vor der Landung auf meinem Kopf ein wenig an in Richtung eines richtigen Baums. Ich war wie versteinert und schaute den beiden Eulen hinterher. Sie landeten auf dem Baum in der Nähe. Und ich hatte wirklich den Eindruck, dass die Mutter ihr Junges ausschimpfte.
Solch eine Geschichte kann man sich kaum ausdenken. Obwohl viele denken, dass ich das getan hätte, wenn ich davon erzähle. Und solch ähnliche Momente gibt es viele, wenn man einen Garten hat, in dem es recht wild ist. Viele Wildpflanzen bleiben stehen, damit die Vögel sich auch selbst ernähren können. Entweder von den Samen oder von den Insekten, die sich durch den Nektar oder die Pflanzen selbst gut ernähren können.
Vieles mag ja ein wenig blauäugig sein, wie ich die Welt und das Leben der Tiere sehe, aber genau das macht auch die Faszination aus.

Früher war ich oft in Indien unterwegs. Dort gibt es ja den Glauben an die Reinkarnation. Ob man deshalb die Tiere besser behandelt, kann ich schlecht beurteilen, aber man achtet sie anders. Denn es könnte immerhin eine wiedergeborene nahestehende Person sein, die als Fliege oder Kellerassel zurückgekommen ist. Wer weiß, vielleicht war die lästige Mücke einmal der so sehr verehrte Mahatma Gandhi. Da erschlägt man sie nicht so ohne weiteres.
Genau diese Einstellung von Menschen hat mich vielleicht auch dazu gebracht, einmal Insekten zu meinen Protagonisten zu machen. Stubenfliege Erna wurde Star in einem Gedicht und Marienkäfer Tinchen wacht aus ihrer Winterstarre auf, um Weihnachten zu erleben. Auch die Regenwürmer Olli und Leonie erzählen zwar von einem ausgedachten Wettlauf, allerdings wird einem das Leben und die Lebensweise der Spezies näher gebracht. Gerade von solchen Würmern, die man nicht so gerne anfasst, weiß man einfach zu wenig, obwohl sie unsere Erde im Garten oder auf den Äckern locker und fruchtbar machen.
In einer anderen Geschichte wurden eine Made und ein Käfer zu Mitstreitern für Larry, die plötzlich klitzeklein geworden ist, um eine Wiese zu retten. Da kommt man dann schnell in das Fantasy Genre, wobei meine Fantasy Geschichten am ehesten Urban Fantasy sind, weil sie doch letztendlich noch relativ realistisch sind.

Ich habe den unerschütterlichen Optimismus, dass ich durch meine Tiergeschichten auch anderen Menschen den Wert eines jeden Tieres näherbringen kann. Und es macht mich sehr traurig, wenn ich höre und sehe, wie schrecklich Menschen mit Tieren manchmal umgehen.
Schon früh war ich von Tiergeschichten begeistert. Besonderer Fan war ich von Kurt Knaak. Er schrieb über viele unterschiedliche Tierarten von Pferd über Vogel, bis Hund und Reh, und Lachs und Marder wurden ebenfalls berücksichtigt, die sonst höchstens mal in Märchen als böse Figur vorkamen. Kurt Knaak, der Lehrer war, legte besonderen Wert darauf, dass die tatsächlichen Lebensweisen der Tiere in seinen Geschichten mitberücksichtigt wurden. Seine Bücher habe ich verschlungen. Auch die begleitenden Zeichungen gefielen mir in der Regel sehr gut. Heute bin ich mir sicher, dass er das Samenkorn bei mir gelegt hat, ebenfalls Tiergeschichten zu schreiben. Und zwar Geschichten über Tiere, die sonst keine Lobby haben. Darum geht es bei mir auch sehr bunt und breitgefächert zu.
Klar, Katzen hatte ich immer und darum gibt es viele Geschichten mit ihnen. Aber auch die vielen Vögel in meinem Garten, die ich ganzjährig füttere, haben einen großen Stellenwert und geben mir immer wieder Anlass dazu, ihnen Worte in den Mund zu legen. Manchmal lacht man sich über sie kaputt oder sieht ihnen an, was sie in einer bestimmten Situation denken. Ja ich glaube daran, dass sie denken können – vielleicht anders als wir Menschen, aber eben so, wie sie es in ihrer Spezies eben können. Und Vögel können auch schön dumm dreinschauen.
Wenn ich so an Kater Kringel und den Fasan Heinz-Adalbert denke. Die beiden beobachteten sich ständig. Kringel wollte ihn natürlich jagen. Oft genug setzte Kater Kringel an, ihn am Hals zu packen, aber Heinz-Adalbert schaute den schwarzen Kater nur herablassend an, hackte kurz von oben herab auf die Nase von Kater Kringel und schon sauste der beleidigt und vor Schmerz und Kränkung jaulend ins Haus.
Anfangs ging ich dazwischen, wenn ich es kommen sah, dass Kringel mal wieder auf den Fasan ansaß. Aber irgendwann machte ich mir kaum noch Gedanken darüber, weil der Fasan schlauer als Kringel schien.
Ein Jahr lang hatte ich Honigbienen im Garten zu Besuch. Das war für mich auch ein Anlass, mich einmal mit diesen Tieren zu beschäftigen. Und natürlich kamen auch aus diesen Beobachtungen einige Geschichten heraus. Die Honigbiene Lisa erlebt einige Abenteuer. Was passiert nämlich, wenn so eine kleine Biene versehentlich in einem Auto mitfährt, ganz woanders ankommt und ohne ihre ihr bekannten Bienenschwestern und ihrem Bienenstaat zurechtkommen muss.
Es ist nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen bei den Tieren und auch das kommt in den Geschichten vor, denn das ist ihr Leben. Sie müssen und wollen überleben und sich vermehren – und zwar genau auf die Art und Weise, wie sie die Natur für sie vorgesehen hat. Und die Natur hat sich dabei etwas gedacht, dass sie Tiere in genau der Form erschafft. Jedes Tier hat seine Berechtigung und hilft dabei, die Erde zu erhalten.
Auch das ist mir ein großes Anliegen, durch meine Geschichten Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass jedes Tier ein Lebewesen ist, dass seine Daseinsberechtigung hat. Egal, ob es uns gefällt oder nicht, auch Kellerasseln und Spinnen haben eine wichtige Aufgabe im Kreislauf der Natur zu erledigen.

Besonderes Augenmerk möchte ich noch einmal auf die Vögel richten. Diese kleinen Federbällchen machen so viel Freude, sie zu beobachten. Wie sie sich ihren Platz am Vogelfutterhaus erobern. Durch die Beobachtungen sind auch einige Bücher entstanden, die sich mit deren Lebensweise beschäftigen. Auch einige Videos, die man auf meinem YouTube – Kanal „Das Leben am Vogelfutterhaus“ anschauen kann, sollen auf die herrlichen Erlebnisse mit Tieren aufmerksam machen und das Wissen sogar auch bewahren.
Darum sollte man auch schon kleine Kinder an die Welt der Tiere heranführen.
Ich hatte schon mit etwa 10 Jahren den „Kleinen Tierfreund“ abonniert. Das war in den 1960er Jahren eine dünne schwarz-weiße Zeitschrift in der Größe DIN A 5. Als ich diese vor kurzem beim Aufräumen im Keller wiedergefunden hatte, war ich doch sehr erstaunt, wie schön schwarz-weiß Fotos selbst auf so dünnem Zeitungspapier, wenn auch Hochglanzpapier, wirken können. Damals war schwarz-weiß die Norm, ähnlich wie bis vor kurzem noch bei den Tageszeitungen. Man muss tatsächlich anders fotografieren, w eil der Kontrast anders gesetzt werden muss. Ich nutze auch oft den Charme der Schwarz-weiß-Fotografie für meine Bücher. Ein Grund ist natürlich, dass der Farbdruck in Büchern immer noch sehr teuer ist, aber es ist durchaus auch eine schöne Herausforderung, sich mit der Art der Fotografie immer mal wieder auseinanderzusetzen.
Außerdem war ich damals natürlich großer Fan von dem schwarzen Hengst Fury und dem Collie Lassie, die beide als Serie im Fernsehen liefen – beide noch in schwarz-weiß. Lassie schaffte es in das Farbfernsehen und läuft bis heute noch in immer wieder erneuerter Fassung.
Bei meinen Freundinnen war ich eine Zeitlang der „King“, weil meine Tante einen Collie hatte. Darry war zwar nicht so nett wie Lassie, aber sie war ein Collie. Dass Collies Hütehunde waren, war mir damals nicht so bewusst. Und dass Darry genau wie viele andere ihrer Artgenossen darunter litt, dass sie keine Arbeitsaufgabe hatte, sie deshalb unausgeglichen und knurrig war, ist mir erst heute klar. An die arme Hündin muss ich oft denken, wenn ich einen Husky oder Neufundländer sehe, die in kleinen Wohnungen gehalten werden und quasi vor sich hinsiechen, weil sie durch die Spaziergänge nicht ausgelastet sind. Selbst, wenn die Besitzer lange spazieren gehen, reicht das für solche Hunde nicht aus. Mit ihnen muss man arbeiten. Agility Training ist das mindeste, was man ihnen bieten muss. Dazu muss man jedoch selber recht fit sein.
Noch schlimmer ist es für mich, wenn ich von reinen Wohnungskatzen höre. Ganz wütend werde ich, wenn die Katzen plötzlich drinnen bleiben müssen. Wenn sie das Draußen kennen, ist es für sie wie eine lebenslange Haftstrafe, unter der sie auch ihr restliches Leben lang leiden müssen. Gut, wenn man keine andere Bleibe für sie findet, ist das noch besser, als sie auszusetzen, aber schön ist es nicht. Und wenn man ihnen dann gnädigerweise einen Balkon mit Netz zum rausgucken anbietet, hat der Mensch zwar e in gutes Gewissen, aber was soll ein Raubtier damit anfangen, dass es seine Beute von weitem sieht und es diese nicht jagen kann?
Genauso unverständlich ist für mich der Umgang mit Insekten. Da wollen wir alle etwas für Insekten tun und kaufen gefüllte Blumen, in die die Insekten nicht hineinkommen. Der Nektar ist ihnen teilweise auch herausgezüchtet. Kein Nektar, keine Nahrung für viele, keine Bestäubung unserer Pflanzen. Unkraut, dass für viele Insekten, wie für viele unserer Schmetterlinge lebensnotwendig ist, wird weggespritzt, wodurch die Insekten, die wir sehen wollen, gleich mit getötet werden. Vieles, was wir Menschen machen ist, scheint unüberlegt. Und da möchte ich mich nicht ausschließen. Viele Zusammenhänge sind mir nicht bewusst oder interessieren mich derzeit nicht. Da bin auch ich einfach ein Konsument, der es möglichst einfach haben möchte.

Ich hoffe, dass Du Dich jetzt viele Tiere auch mit anderen Augen siehst. Und natürlich wünsche ich viel Spaß beim Lesen meiner Geschichten, die Dir mach unbekanntes oder ungeliebtes Getier nächer bringen mag.

Ihre Susi Menzel

Email: info@smenzel.de

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